Das Internet und World Wide Web – der Unterschied

Die Begriffe Internet und World Wide Web werden im Sprachgebrauch häufig gleichgesetzt. Doch technisch besteht ein erheblicher Unterschied zwischen beiden. Das Internet ist ein weltumspannendes Netz von vielen einzelnen Computernetzwerken. Zahlreiche Dienste erwecken diese Infrastruktur erst zum Leben – zum Beispiel E-Mail, Chat, Dateiübertragung oder auch Internettelefonie. Einer der bekanntesten Dienste ist das World Wide Web (WWW), das die Übertragung von Webseiten ermöglicht. Zur Anzeige brauchen Nutzer einen Browser wie den Internet Explorer Mozilla Firefox, Safari oder Opera. Für alle Dienste sind straffe Standards notwendig. Denn die im Internet verbundenen Rechner sind höchst unterschiedlich: Einige könnten schon im Technikmuseum stehen, andere haben die neueste Ausrüstung an Bord. Auch bei Software und Betriebssystemen ergeben sich riesige Unterschiede.

Das WWW bedient sich bei der Übertragung von Seiten des HTTP-Protokolls („Hypertext Transfer Protocol“). Für die Programmierung der Webseiten wird die „Hypertext Markup Language“ (HTML) eingesetzt. Im Adressfeld des Browsers steht der „Uniform Resource Locator“ (URL), mit dem ein Inhalt im Web aufgefunden werden kann.


Links machen das WWW aus

Das Surfen im Internet – das heißt das Klicken von Link zu Link – ist es, was 1993 das Neue am World Wide Web ausmachte. Denn diese Verknüpfungen der Informationen sind die Grundlage des weltweiten Datennetzes. „Das Web wird dadurch aufgespannt, dass man Hypertext-Links hat – Verweise auf Adressen auf anderen Rechnern“, sagt der Dortmunder Informatiker Gerd Sokolies. „Die Fülle von Daten, die zur Verfügung stehen und diese Links, die man anklickt, um wieder woanders hinzukommen, die machen letztendlich das WWW aus.“


Das Internet in seiner heutigen Form hat sich über mehrere Jahrzehnte entwickelt. Daher gibt es zahlreiche Meilensteine, die als Geburtstag ausgerufen werden können. Ein Überblick:

1969: Computerpioniere rund um Leonard Kleinrock verbinden erstmals mehrere Rechner über eine Distanz von Hunderten von Kilometern.

1977: Zusammenschaltung mehrerer unterschiedlicher Netze unter der Führung von Vint Cerf.

1989: Tim Berners-Lee entwickelt am Cern in Genf die technischen Standards des Hypertext-Systems World Wide Web, das das Internet- Surfen in seiner heutigen Form ermöglicht.

1990: Abschaltung des Arpanet, eines ab 1962 ursprünglich im Auftrag der US-Luftwaffe entwickelter Vorläufer des heutigen Internets. Die kommerzielle Nutzung des Internets beginnt.

1993: Der erste grafikfähige Browser namens Mosaic öffnet das Internet auch für Laien; die Forschungseinrichtung Cern gibt die Nutzung des World Wide Web für die Öffentlichkeit frei.

2005: Tim O'Reilly prägt den Begriff Web 2.0, der für das Mitmach-Internet steht.


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